Eltern begleiten in Corona Zeiten

Gartenterrasse, Abendstimmung, Weinglas, Kerzenlicht

Video Call als neue Möglichkeit

Eltern erleben die aktuelle Situation gerade sehr unterschiedlich. Manche freuen sich über gewonnene Zeit und weniger Termine, anderen fällt zu Hause die Decke auf den Kopf und wieder andere sind durch Homeoffice, Homeschooling und Kinderbetreuung total überlastet. Aber: allen Eltern fehlt der Austausch, die Solidarität, der Zusammenhalt. Elternschaft ist zu jeder Zeit eine Herausforderung. Auch jetzt. Zurzeit können keine Gruppen und Kurse stattfinden, jedoch wenn wir andere, neue Wege gehen, können wir trotzdem Gemeinschaft erleben. Wir haben gute Erfahrungen mit verschiedenen Formen des Video-Calls gemacht.


Video-Call Varianten

Austausch und Singen – vormittags 

Mit 3-8 Familien mit Kindern in einem ähnlichen Alter für maximal eine Stunde vormittags verabreden. Solltet ihr euch mit Familien mit Kindern unter einem Jahr zum Videocall verabreden, darf das Format nicht länger als 30 Minuten sein, da es sehr anstrengend ist. Es gibt eine moderierte Vorstellungsrunde (Name, Kinder mit Alter) möglicherweise bereits mit einer Einstiegsfrage. Dann kommt eine Austauschrunde mit weiteren Fragen. Zum Abschluss ein altersgerechtes Bewegungslied oder Spiel. Hierbei ist es hilfreich, dass nur das Mikro der anleitenden Person eingeschaltet ist, um Verzögerungen zu vermeiden.

Austausch und Entspannung – abends
Für Mütter aus den Krabbelgruppen/Kindergruppen/Kindertreffs eine kleine Auszeit vorbereiten. Dadurch, dass Mütter in diesen Tagen viel Zeit mit ihren Kindern verbringen, kommt der Austausch mit Erwachsenen zu kurz. Hier kann man sich für 40- max.60 Minuten zum online Treffen verabreden. Auch in diesem Format sollte unbedingt ein Ablauf vorbereitet werden.
Mit einer Einstiegsfrage kann man beginnen, dann folgt ein Austausch und vielleicht wird noch eine kurze Geschichte vorgelesen.

Freundschaftsgruppen – abends
Macht Familien in eurem Umfeld Mut, sich selbst zu verabreden und regelmäßig in kleinen Gruppen per Videocall zu treffen.
Mögliche Fragen zum Einstieg:

  • Schaffst du es, etwas für dich zu tun?
  • Wie kannst du es schaffen, am Tag eine kleine Pause für dich einzubauen?
  • Wie macht ihr das mit den Großeltern?
  • Perspektive wenig Veränderung – wie ist das für euch?
  • Was hilft euch gerade durch den Tag zu kommen?
  • Was lief gut in den letzten Tagen?
  • Was beschäftigt dich als Mutter/Vater zurzeit?

Bei allem darf jedoch nicht vergessen werden: NIEMAND erwartet bei diesem Format einen perfekten Ablauf eines Videocalls! Es soll für alle Teilnehmenden eine Möglichkeit des Austauschs, der Freude und des Zusammenhalts sein. 

Allgemeine Hinweise

Ein Videocall sollte gut vorbereitet sein. Es ist wichtig, sich mit dem Anbieter zu beschäftigen. Womit kenne ich mich gut aus? Wer bietet ausreichend Datenschutz? Was ist benutzerfreundlich? Wahrscheinlich wird es am Ende ein Kompromiss.

Es ist hilfreich, eine Anleitung für die Teilnehmenden zu verfassen, die so kurz wie möglich ist. Darin enthalten:

  • Welche technischen Vorbereitungen (Browser, App, Hardware) müssen getroffen werden?
  • Welche Regeln (später dazukommen, Kinder dabei) geben wir uns?
  • Welche Bedienungshinweise (Mikro aus, Kachelansicht) sind hilfreich? Für Sicherheit kann sorgen, wenn ihr zu einer festen Zeit einen Probe-Login anbietet.

Als Moderator*in solltet ihr euch einen Ablauf überlegen und spätestens bei der Vorstellungsrunde die Namen der Teilnehmenden notieren, um das Gespräch leiten zu können. Ggf. kann es hilfreich sein, zuvor abgesprochen oder spontan jemanden anderes als Moderator*in zu bestimmen, um bei technischen Problemen Einzelner sich kurz aus der Gesprächsleitung zurückziehen zu können.

Praktische Hinweise

1. Überlegen, welche technischen Geräte zur Verfügung stehen und welche Hindernisse/Gegebenheiten dabei zu beachten sind.

  • PC: Hier muss eine Webcam angeschlossen sein und es ist zu beachten, dass der PC an einem festen Ort steht und nicht so leicht „mobil“ gemacht werden kann.
  • Laptop: Mobilere Variante als der PC, prüfen ob die Kamera und die Lautsprecher funktionstüchtig sind.
  • Tablet: Mobilste Variante.
  • Smartphone: Ebenfalls die mobilste Variante. Hier ist manchmal, je nach Anbieter, die Bedienung etwas herausfordernd, aber machbar

2. Welchen Raum meiner Wohnung nutze ich für den Videocall und ist dort das WLAN Signal ausreichend

3. Wie stelle ich das Gerät am besten hin? Habe ich dort auch genügend Platz, um meine Notizen abzulegen und einsehen zu können?

4. Beachten, dass man als Moderatorin von den Teilnehmenden gut gesehen werden kann und trotzdem die Technik bedienen kann.

5. Zunächst eigene Erfahrungen sammeln um einigermaßen „sicher“ im Umgang mit der Technik zu werden und andere Teilnehmende anleiten können. Am besten vorher mit einer vertrauten Person einen Videocall üben.

Probiert Euch aus! Verändert! Geht neue Wege!

Autorinnen:
Janette Zimmermann, Diakonin der St. Andreas Kirchengemeinde in Springe, EEB MALIBU Eltern-Kind-Gruppenleitung
Tanja Tammert, Michaelis Kirchengemeinde in Ronnenberg, Heilpraktikerin für Psychotherapie, EEB MALIBU Eltern-Kind-Gruppenleitung, Praxisbegleitung
im Mai 2020

Wir danken den beiden Autorinnen für diesen tollen Beitrag!

Haben auch Sie gute Ideen für die kirchliche Gemeindearbeit - nicht nur zu Corona Zeiten - und möchten sie mit anderen teilen? Schreiben Sie uns Ihren Beitrag! Wir veröffentlichen ihn gern auf unserer Seite!

Ihr EEB-Team Hannover

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