Japanische Neujahrsbräuche
Japanische Rituale zum Jahreswechsel
„Wann beginnt das Jahresende in Japan“ – auf diese selbst gestellte Frage gab die Referentin, Shinobu Katsoragi, den beinahe 30 Zuhörenden eine vielfältige und anschauliche Antwort.
Der Jahreswechsel und die damit zusammenhängenden Feierlichkeiten sind für Japaner*innen etwa so bedeutend wie hierzulande die Weihnachtsfeiertage.
Bereits Anfang Dezember denken Japaner*innen an die sogenannten Jahresenddankesgeschenke, die zum Beispiel Angestellte ihren Vorgesetzten zum Jahresabschluss überreichen. Ab Mitte Dezember werden Neujahrskarten geschrieben, die spätestens am 25.12. die der Post abgegeben werden und unbedingt zum 1. Januar den Adressaten erreicht haben müssen. Dazu gibt es vorgedruckte Neujahrskarten, die mit einer Wohlfahrts-Tombola gekoppelt sind, oder auch künstlerisch gestaltete Karten, oft mit dem jeweiligen Tiersymbol des Neuen Jahres geschmückt.
Öffentliche Einrichtungen schließen am 28.12. und öffnen frühestens wieder am 4. Januar.
Ähnlich den hiesigen betrieblichen Weihnachtsfeiern werden in Japan betriebliche „Jahresvergessen-Partys“ gefeiert, mit
Großputz, etwa ab Mitte Dezember, und Großeinkauf bestimmen traditionellerweise den Arbeitsplan japanischer Hausfrauen. Sie bereiten ein großes Festessen, Osechi Ryori, vor, das dann auch kalt gegessen werden kann, um das Kochen an den Festtagen zu ersparen. Zur Aufbewahrung der Speisen dienen feine Lackkästchen, die nur zu diesem Zweck genutzt werden.
Die Häuser werden zum Jahreswechsel geschmückt, u.a. mit Türkränzen, aber auch mit Skulpturen aus „Mochi-Stampf“, einem festen Reisbrei, der formbar ist, getrocknet wird und so, weil lange haltbar, auch später noch gegessen werden kann.
An den Vortrag schloss sich eine intensive Fragerunde an, so dass alle Anwesenden schließlich mit vielen neuen Erkenntnisse über japanische Kultur und Rituale nachhause gehen konnten.
Eine Fortsetzung findet die Reihe zu „Japan – Land der Olympiade 2020“ am 11. Februar um 19 Uhr mit einem Vortrag zur Einordnung der politischen Bedeutung der Olympischen Spiele und zur allgemeinen politischen Situation im Land.
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