„Kurz und Gut“ trifft „Groß und Weit“ - Schreibnachmittag in der Magnikirche

„Kurz und Gut“ trifft „Groß und Weit“

Schreibnachmittag in der Magnikirche

Besonderen Herausforderungen mussten sie sich stellen, die acht Teilnehmenden und die Kursleiterin Helga Rattay, denen am Freitagnachmittag Herr Böger, der Pastor der Magnigemeinde, die Kirche zur Verfügung gestellt hatte, damit sie sich dort zum ersten von zwei Schreibnachmittagen miteinander treffen konnten. Draußen herrschte Schwüle, drinnen die angenehme Kühle des 800 Jahre alten Kirchgebäudes. Biertische waren unter Beachtung von Abstandsregeln im Kirchenschiff gestellt, für eine Gesprächsrunde stand der große Chor zur Verfügung.

Nach und nach trafen die Teilnehmenden ein. Hände schütteln? Gar eine Umarmung? Das war nicht möglich. Stattdessen: Hände desinfizieren, Unterschriften leisten, Abstand halten und Maske aufsetzen, wenn es eng wird. Doch das tat der Wiedersehensfreude und der Vorfreude auf Schreibimpulse keinen Abbruch. An diesem Nachmittag ging es um die (Er-) findung und Beschreibung von Figuren und um die unterschiedlichen Perspektiven, aus denen man sie beschreiben kann.

Schön wäre es gewesen, im Gemeinderaum die Köpfe zusammenzustecken, zwischendrin mit der Sitznachbarin zu plaudern, einen Kaffee zu trinken, einen Keks zu naschen und das, was gesagt wurde, mühelos zu verstehen. Doch all das war nicht möglich oder durch den Abstand sehr, sehr anstrengend. Groß und weit also der Raum, doch leider auch voller Hall und mit schwieriger Akustik. Die großen alten Kirchen sind eben nicht für Dialoge und Gruppenarbeit gebaut.

Am Ende rauchte allen der Kopf, doch dafür ging niemand allein nach Hause: Geschichten brauchen Protagonisten, und draußen vor der Tür hatten die Teilnehmenden echte Menschen beobachtet, sich Notizen gemacht und ihre Figuren anschließend der Gruppe vorgestellt: den kräftigen Mann mit den Tattoos, den alternde Rocker mit Zöpfchen,  die Frau, die mit ihrer Mutter hadert, Frank, Marcella und viele Andere.

Man darf gespannt sein, wie sie sich in den kommenden beiden Wochen in den Köpfen ihrer Autorinnen und Autoren weiterentwickeln und welche Konflikte sie im zweiten Teil des Seminars erleben werden!

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