Geheimnis Glockenklang
Geheimnis Glockenklang
Die Glocken der Stadtkirche in Königslutter erklingen mit vollem Geläut, nicht am Sonntagvormittag , sondern am Samstag um 16.40 Uhr! Bei manch Anwohner*innen und Besucher*innen des Marktplatzes mag das Verwunderung ausgelöst haben.
Grund für das Läuten zu ungewöhnlicher Zeit war das Seminar „Geheimnis Glockenklang“. Nun schon zum sechsten Mal führte Sebastian Wamsiedler, der Glockensachverständige der Landeskirche, in die Geheimnisse und Besonderheiten von Glocken ein. Nach Braunschweig, Wolfenbüttel und Goslar fand das Seminar in diesem Jahr in Königslutter statt. 15 Männer und Frauen stiegen teils über abenteuerliche Leitern hinauf auf die Glockentürme des Kaiserdoms und der Stadtkirche. Der Lohn für die Mühen war dann Sebastian Wamsiedlers ausführliche und kenntnisreiche Erläuterung der Bauweise, und der Besonderheiten der jeweiligen Glocken und der Geheimnisse der Glockengieß-Kunst, die viel mit Mathematik und Physik zu tun hat. Es gab die Möglichkeit, Glocken von Nahem zu sehen, anzufassen und auch zu hören. Die Teilnehmenden suchten nach Inschriften, ermittelten den Durchmesser und Tonhöhen einiger Glocken und lernten etwas über die komplizierte Wissenschaft des Glockenbaus.
Höhepunkt des Seminars war der Besuch der Kirche in dem kleinen Dorf Glentorf, die eine von nur noch 30 deutschlandweit erhaltenen sogenannten Bienenkorbglocken bewahrt, Glocken, die in ihrer Form an einen geflochtenen Bienenkorb erinnern und Anfang bis Mitte des 12. Jahrhunderts als erste Glocken mit der Gusstechnik hergestellt wurden.
Mit dem Läuten dieser außergewöhnlichen Glocke ging das Seminar zu Ende. Erfüllt von Geheimnissen und Tönen der besuchten Glocken und ausgestattet mit Hintergrundinformationen zur Geschichte, Kultur und Bedeutung der Glocken als Ruf zum Gebet, gingen die Teilnehmenden nach vier intensiven Seminarstunden auseinander.
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