Vom Ich zum Wir Neue Ansätze für gemeinschaftliches Leben und Wirtschaften

„Wenn wir nichts tun, wer dann?“

„Sonst bin ich manchmal ganz deprimiert aus Seminaren zu Themen der Globalisierung abgefahren, jetzt bin ich ermutigt, was es doch alles schon gibt“ Dieser Satz aus der Auswertungsrunde des Bildungsurlaubsseminars „Vom Ich zum Wir – neue Ansätze gemeinschaftlichen Lebens und Wirtschaftens“ trifft die Absicht und auch den Verlauf des Seminars, das vom 16. -20. April auf Borkum stattfand.

Vor dem Hintergrund von Informationen über die geschichtliche Entwicklung der Gesellschaft  auf dem langen Weg von Wir und Ich, von der Notgemeinschaft der Stämme und Sippen über die Dorfgemeinschaften, Stände und Zünfte hin zu einer nachreformatorisch, aufgeklärten Gesellschaft, die das Individuum und seine Grundrechte in den Mittelpunkt stellt, setzten sich die 16 Teilnehmer*innen des Bildungsurlaubs-Seminars “Vom Ich zum Wir“ mit den Licht- und Schattenseiten des Individualismus, aber auch von Gemeinschaft auseinander.

Praktisch und lebendig wurde das Thema mit der Aufgabe, vier Initiativen zu gründen: einen Dorfladen, neue Formen der Mobilität für alle, eine „Sorgende Gemeinde“ und ein Netzwerk für „Tauschen und Leihen“.

Von Rollenspielen bis zu musikalischen Beiträgen reichten die Präsentationen, ein reales Netz wurde geknüpft, die Bürgermeisterin vom Dorfladenkonzept überzeugt, Dorffeste zur Gemeinschaftsbildung geplant und Mobilität von der Mitfahrerbank bis zur digitalen App entwickelt.

Deutlich wurde, wie viel möglich sein kann, wenn Menschen sich verbinden und gemeinsam Projekte starten. Gleichzeitig stellten die Teilnehmenden auch fest, wie viel Arbeit es bedeutet, eine Initiative ins Leben zu bringen, wie sehr es darauf ankommt, die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen und dass es einen langen Atem braucht.

Diese Erfahrung machte auch die „Interessengemeinschaft nachhaltiges Borkum“, über die ein Sprecher der Initiative berichtete. Anschaulich schilderte er die Widerstände und Hinhaltetaktiken, mit denen sie sich auseinander setzen mussten in ihrer Absicht, den Bau eines Golfplatzes zu verhindern. Das ist letztlich gelungen, aber erst nach mehrerjährigen intensiven Aktionen und Anstrengungen.

Und dennoch lohnt es sich, wie u.a. auch das konkrete Beispiel „Solidarische Landwirtschaft“ zeigte, über das einer der Teilnehmenden ganz konkret berichtete.

„Wenn wir nichts tun, wer dann?“ – der Schlusssatz aus „Flowers of Freedom, einem Film über den Kampf mutiger kirgisischer Frauen gegen die Umweltvergiftung durch eine große Goldmine, steht auch für das Fazit, das die Teilnehmer*innen am Ende der Woche zogen.

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