Evangelische Kindertagesstätten im Ammerland sind nachhaltig unterwegs
Bad Zwischenahn.
Im Herbst letzten Jahres startete ein Pilotprojekt zur »öko-fairen«
Beschaffung in allen 18 evangelischen Kindertagesstätten im evangelisch -
lutherischen Kirchenkreis Ammerland, das Kreisfahrer Lars Dede
initiiert hatte. Inzwischen sind gut zwölf Monate vergangen. Zeit, eine
Bilanz zu ziehen: Was konnte bisher - trotz der Einschränkungen durch
die Corona-Pandemie - umgesetzt werden?
Begleitet wurde das Projekt durch das Evangelische Bildungswerk des
Kirchenkreises unter der Leitung von Peter Tobiassen, der auch für die
Förderung durch »Engagement global« gesorgt hatte, so dass entsprechende
Finanzmittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung für diese wichtige Arbeit zur Verfügung gestellt werden
konnten.
Auf zwei Ebenen wurde im Herbst letzten Jahres die Arbeit aufgenommen:
Zum einen sollte das
Beschaffungswesen der Einrichtungen auf ökologische und fair produzierte
und gehandelte Produkte untersucht und nach Möglichkeit umgestellt
werden. Hier sind schon wesentliche Schritte unternommen worden. Es
haben Workshops und weitere Fortbildungen für die KiTa-Teams
stattgefunden. Vor Ort wurden mit den Mitarbeitenden die täglichen
Routinen des Einkaufens und der pädagogischen Arbeit unter die
„öko-faire“ Lupe genommen. Dazu kamen der Referent für Umweltschutz
Dieter Grausdies und die Nachhaltigkeitsgeographin Canan Barski
regelmäßig in die Einrichtungen, um mit den Leitungen und Teams zu
arbeiten. Die KiTas haben den Ball aufgenommen und ihr Einkaufs- und
Verbrauchsverhalten verändert. Viele Produkte sind im Sinne von
Nachhaltigkeit, Umweltschutz und gerechtem Handel ausgetauscht worden.
Nun werden weit mehr recycelte, regional hergestellte und fair
gehandelte Produkte genutzt.
Eine der ammerländer
KiTas hat auf die Neuanschaffung von Möbeln verzichtet und lässt
stattdessen die alten aufarbeiten. Übrigens regional, ökologisch und
nachhaltig und mit einer pädagogischen Komponente: Die Werkstatt
unterrichtet die KiTa regelmäßig über die nächsten Arbeitsschritte am
Sanierungsobjekt. Anhand von Bildern, die die Werkstücke in den
verschiedenen Arbeitsschritten zeigen, können die Kinder in der KiTa
nachvollziehen, was da gerade mit ihren Stühlen gemacht wird.
So wurde überall auch
die zweite – und für die KiTa-Arbeit entscheidende – Ebene schon
angestoßen: die pädagogische Arbeit mit den Kindern. In den
Frühstücksrunden in den Ammerländer KiTas wurde daher nicht nur
geschaut, was gegessen wird, sondern auch wovon. Die Verwendung von
Plastikgeschirr wurde weitgehend eingestellt und stattdessen zu
Porzellan gewechselt.
Doch hier ist noch eine
Menge „in der Pipeline“, wie eine KiTa-Leitung betont: „Nach der
Corona-Zeit mit ihren zum Teil auch herben Einschränkungen sind wir nun
wieder dabei, den Regelbetrieb hochzufahren. Jetzt werden wir nach und
nach die Dinge angehen, die noch auf unserer To-Do-Liste stehen.“
„Im Frühjahr nächsten
Jahres wird das Projekt soweit sein, wie wir ohne Corona heute schon
gewesen wären“, schließt Kreispfarrer Dede den Gedanken ab und verweist
zugleich auf die dritte Ebene, die Arbeit mit den Eltern und Familien
der Kinder: „Bis dahin wird das Projekt auch mehr und mehr an
Strahlkraft gewonnen haben, um bis in die Familien und Kirchengemeinden
hinein zu leuchten.“
„Auch wenn die besondere Situation, in der wir uns alle derzeit seit
März befinden, manches verändert hat und uns auch in Zukunft noch
vielfältig herausfordern wird, haben die evangelischen
Kindertagesstätten des Ammerlands nicht nur im Rahmen dieses Projektes
hervorragende Arbeit geleistet. Ich bin den Leitungen, den
Mitarbeitenden, den Trägergemeinden – vor allem aber den Kindern und
ihren Familien von Herzen für alles dankbar!“, betont der Kreispfarrer
und freut sich auf das Frühjahr 2021: „Dann werden wir sehen, was
gewachsen ist!“
Wie
vertrete ich meinen Standpunkt so, dass Andere sich
ihm anschließen
können – Ammerländer Kita-Leiterinnen
im Kommunikationstraining
Von Kindern gestaltetes Wandbild zur Plastik-Verschmut-
zung der Meere in der Kita Augustfehn.
Fotos: Peter Tobiassen © Ev. Bildungswerk Ammerland
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