Fachtag: Kindliche Sexualität - im Spannungsfeld zwischen Bildungsprozessen und Schutz vor Übergriffen

Kinder entdecken mit allen Sinnen ihre Umgebung.  Neugierig erschließen sie sich dabei nicht nur ihre Umwelt, sondern erforschen mit Freude und Lust auch gegenseitig ihre Körper. Diese Entdeckungsreise des eigenen Körpers ist wichtig für die Identitätsentwicklung der Kinder.
Doch kommen wir Erwachsenen dabei oftmals an unsere Grenzen und gehen dabei aus unserem professionellen Handeln heraus.
Allerdings bildet eine professionelle Haltung zur kindlichen Sexualität wichtige Voraussetzungen, um Kinder stark zu machen und sie zu schützen.
Dieser Fachtag soll Ihnen einen Überblick zur Entwicklung der kindlichen Sexualität vermitteln und geht auf Ihre Fragen zur sexualpädagogischen Begleitung der Kinder ein. Dieser Tag bietet Ihnen, als Auftaktveranstaltung, die Möglichkeit, sich mit der Entwicklung und Umsetzung eines sexualpädagogischen Konzepts in Kindertagesstätten auseinanderzusetzen und wertvolle Anregungen für die pädagogische Praxis zu erhalten.

Zum Fachtag werden verschiedene spannende Workshops angeboten. Bitte geben Sie bei der Anmeldung in dem Feld "Mitteilung" an, an welchem Workshop Sie gern teilnehmen möchten (z.B. Workshop 1).

Wir freuen uns, Ihnen einen Mittagsimbiss sowie eine Auswahl an Snacks anzubieten. Wenn Sie spezielle Wünsche haben, wie vegetarische oder vegane Optionen, oder wenn Sie Unverträglichkeiten beachten möchten, lassen Sie es uns bitte ebenfalls über das Feld 'Mitteilung' wissen. Vielen Dank für Ihre Rückmeldung!

 

Hier eine Übersicht der Workshops:

Workshop 1: Kindliche Neugier und Sexualität - Gelingende Kooperation mit Eltern

Die erwünschte und in den Betreuungsverträgen festgeschriebene Erziehungspartnerschaft zwischen Kita und Eltern/ Sorgeberechtigten kann hin und wieder holprig sein. Jedoch sollen und wollen Eltern/Sorgeberechtigte bei wichtigen Themen beteiligt sein, sie mitgestalten und mitbestimmen. Allerdings gibt es in der Zusammenarbeit zu dem Thema Sexualpädagogik immer wieder wenig gute bis schlechte Erfahrungen.  Oftmals bestehende die Gründe dafür aus Unsicherheit und Ängsten – auf beiden Seiten.

Was benötigen pädagogische Fachkräfte somit, um mit Eltern/Sorgeberechtigten in einem guten Austausch zum Thema Sexualität zu kommen?
In diesem Workshop geht es daher um folgende Fragestellungen:

  • Was ist in der psychosexuellen Entwicklung von Kindern zu beachten? Wie kann man diese liebevoll begleiten? Wie kann man z.B. mit Doktorspielen umgehen?
  • Was sind die wesentlichen Ängste, Sorgen und Fragen von Eltern/ Sorgeberechtigten rund ums Thema kindliche Sexualität?
  • Wofür lohnt es sich mit Eltern/ Sorgeberechtigten in eine mögliche Auseinandersetzung zu gehen? Wie gelingt diese sinnvoll und erfolgreich?

Referentinnen: Svenja Berghues, Erziehungswissenschaft (M.A.), Beraterin bei pro familia in der Außenstelle Lingen; Annette Tibbe, Dipl.Soz.Arb., pro familia Beratungsstellen Osnabrück und Lingen

 

Workshop 2: Frühkindliche Sexualität

Die Entwicklung der frühkindlichen Sexualität ist nicht vergleichbar mit der von uns Erwachsenen. Sie ist ganz anders. Aber wo genau liegt dabei der Unterschied? Was ist dabei eigentlich „normal“? In der Entwicklung der frühkindlichen Sexualität hat jede Lebensphase ihre jeweils spezifischen Themen, das geht bereits im Babyalter los. Jede Phase benötigt gezielte Angebote, aber wie sieht eine entsprechende Begleitung der Kinder in diesen Entwicklungsschritten aus? Was brauchen Kinder von den pädagogischen Fachkräften?

Referentin: Stefanie Bohle, zertifizierte Sexualpädagogin (PfS) und Schutzkonzeptberaterin (psg.nrw); Praxis für Sexualität

 

Workshop 3: Sexualität und Sprache „Mutige Kinderfragen verdienen mutige Antworten“

So manche Kinderfragen zum Thema Sexualität bringen die Erwachsenen oftmals ganz schön ins Schwitzen. Eine „passende“ Antwort zu geben ist dabei nicht so einfach. Aber es können auch  Sorgen auftauchen z.B. „Warum möchte das Kind dieses schon wissen? Dafür ist das Kind noch viel zu klein!“ Aufklärung ist die Basis der Prävention sexueller Gewalt und für die Kinder ein wichtiger Bestandteil ihres Wissensschatzes. Daher ist es hilfreich sowohl eine Haltung als auch eine Sprache zu finden, die eine verständliche und zugewandte Beantwortung der Kinderfragen möglich machen kann, so dass es kein „Tabu Thema“ bleibt. Sondern als „normal“ von den Kindern erlebt wird.

Referent: Carsten Müller, Geschäftsführer Praxis für Sexualität

 

Workshop 4: Handlungssicherheit bei Doktorspiele und sexuelle Übergriffe unter den Kindern

Im Kitaalltag begegnet den pädagogischen Fachkräften kindliche Sexualität auf vielfältige Weise. Manche Situationen sind dabei herausfordernd.  Dieser Workshop soll Orientierung bei der Unterscheidung zwischen altersadäquaten sexuellen Verhaltensweisen und grenzverletzendem Verhalten geben.

Inhalte der Fortbildung:

  • Wie ist meine Haltung im Umgang mit 'Doktorspielen', Körpererkundungsspielen und kindlicher Masturbation?
  • Welche Kriterien zur Einordnung von altersadäquaten sexuellen Verhaltensweisen und sexuellen Grenzverletzungen durch Kinder gibt es?
  • Wie ist der Umgang mit grenzverletzendem und übergriffigem Verhalten unter Kindern?

Referentin: Jenny Verwolt, Leiterin der Beratungsstelle Hobbit; Dipl. - Psychologin, Dipl. Soz. Päd., Approbation als Psychotherapeutin

 

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