Die Wirkkraft von Märchen auf unsere Seele
Klassische Volksmärchen sprechen zu uns in der Bilder- und Symbolsprache. Auch unsere Seele spricht in Symbolen. Damit sprechen Märchen nicht die Ebene der Vernunft an, sondern berühren direkt die Ebene der Gefühle.
Ein Märchen nach dem Erzählen niemals analysieren, das heißt mit dem „Kopf „zerstückeln“. Diskussionen, z.B. über den Realitätsgehalt, sollte man sanft unterbrechen und wieder auf das Märchen zurück führen.
Symbole lassen viele Deutungsebenen zu, schnell kommt man so zu aktuellen Bezügen und Fragen.
Ein Märchen ist ein Spiegel der Seele.
Märchen berühren mit ihrer Symbolkraft unmittelbar unsere unbewussten Gefühle. Wenn die emotionalen Zentren des Gehirns aktiviert werden, schafft dies die beste Lernvoraussetzung (etwas geht unter die Haut und kitzelt im Bauch).
Märchen bringen verborgene Gefühle wie Liebe, Trauer, Scham, Zorn, Stolz und Angst hervor.
Märchen sollen aufwecken. Märchen lehren uns das Wundern und Staunen.
Märchen führen uns in der entspannten Atmosphäre einer Märchenstunde durch alle Ängste des Menschen. Sie erzählen von Verwandlungsfähigkeit, sie enden fast immer gut und sind somit eine Schule gegen Lebensangst, für Lebensmut und Lebensbejahung. Märchen führen uns an unser Inneres, wir gehen gestärkt ins Leben hinaus.
Märchen erzählen in verdichteter Form von urmenschlichen, archetypischen Lebenserfahrungen und können so das eigene Lebensmärchen widerspiegeln. Erinnerungen werden in uns wach gerufen.
Text: Kerstin Bothe, EEB
Quelle Inhalte: Märchenseminare der Ev. Erwachsenenbildung Niedersachsen, Geschäftsstelle Hannover, Referentin Katja Breitling
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